Der kleinste Kuss der Welt - Mathias Malzieu {Rezension}

Titel: Der kleinste Kuss der Welt
Originaltitel: Le plus petit baiser jamais recensé
Autor: Mathias Malzieu
Verlag: Carl's Books
Reihe: /
Seiten: 144
Ausführung: Paperback (bzw. Klappenbroschur)
Preis: 12,99€
ISBN: 3570585476
Kaufen: hier
Leseprobe

Der Klappentext:

Leseprobe: 

Ich hatte den kleinsten Kuss der Welt im Théâtre du Renard verloren. Er war mir mitten in der Nacht beim Tanzen von den Lippen geglitten, als mein Blick auf ein blaues Petticoatkleid mit großen weißen Tupfen fiel. Anmut, Sinnlichkeit und Verlockung. Ein Hauch von Geheimnis. Immer, wenn ich mich ihr nähern wollte, entwischte sie mir. Nach einem getänzelten Slalom stand ich endlich der Frau gegenüber, die mich magnetisierte. Ich brachte kein Wort heraus. Aus Angst, die Flut könnte sie abermals davonspülen, küsste ich sie. Der Anflug eines Kurzschlusses. Wir berührten einander kaum. Der kleinste Kuss der Welt. Ein grelles Licht, und dann nichts. Sie war fort. Als wäre ihr Mund ein magischer Schalter - wenn man ihn umlegt, löst sie sich in Luft auf. Ich hörte sie davongehen, hörte ihre Schritte verklingen. Sie war also gar nicht verschwunden, sie war bloß unsichtbar geworden! Wir hatten einander den kleinsten Kuss der Welt gegeben, und sie hatte sich verflüchtigt, abrupt wie ein Stromausfall. Ich musste sie unbedingt wiederfinden. Q

Meine Meinung zu "Der kleinste Kuss der Welt":

Das Buch hat mich interessiert, bevor es überhaupt erschienen ist. Da mir die beiden anderen Bücher (Die Mechanik des Herzens und Metamorphose am Rande des Himmels) von Mathias Malzieu bereits sehr gut gefallen haben, wollte ich dieses hier natürlich auch sofort lesen.

Das Cover ist meiner Meinung nach zauberhaft schön, auch der Titel weckt bei mir große Erwartungen an das Buch und dessen Inhalt.

Malzieu's Schreibstil überrascht mich jedes Mal ein bisschen mehr, das Buch ist fast schon poetisch geschrieben, an bildlicher Sprache und unendlich vielen Metaphern fehlt es hier nicht.
Trotz der geringen Seitenanzahl schafft Malzieu es, den Protagonisten Charakterstärke zu verleihen. Die Geschichte selbst ist zwar nicht so unglaublich detailreich, das macht meiner Meinung nach aber nichts. Die Gefühle der Protagonisten sind unglaublich schön beschrieben und man kann sich gut in sie hineinversetzen.

Es geht hauptsächlich um einen Erfinder, der eher zurückgezogen lebt und den Glauben an die Liebe aufgegeben hat, da ihm schon einmal das Herz gebrochen wurde. Dies ändert sich dann aber schlagartig, als er eines Abends auf einem Ball eine Frau kennen lernt, der er den "kleinsten Kuss der Welt" gibt. Durch diesen wird sie unsichtbar und verschwindet somit wieder aus seinem Leben, was er jedoch nicht zulassen will. Mit der Hilfe eines Detektivs und eines Papageien, der alles Magische aufspüren kann, versucht er, die unsichtbare Frau wieder aufzufinden.
Das Ende der Geschichte ist zwar sehr vorraussichtlich, vielleicht war das aber auch vom Autor so gewollt.

Fazit:

Das Buch ist wirklich wunderschön geschrieben, ich würde jedoch empfehlen, die Leseprobe zuerst zu lesen, da der Schreibstil vermutlich nicht jeden so anspricht, wie mich. Trotz der geringen Seitenanzahl sind die Protagonisten gut dargestellt worden und auch die Geschichte an sich kommt sehr gut rüber.

4 aus 5 Sterne